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I / 07 - Haji Saheb Ali School

Khanapur, Jangiganj / Bhadohi

In den Knüpfgebieten, in dörflichen Gegenden, gibt es zwar Hunderte von Kindern im Schulalter, aber weit und breit kaum eine Schule. Eine solche Gegend liegt um den Ort Khanapur, südwestlich von Bhadohi. Die rund 24.000 Menschen in den 8 Dörfern leben vom Teppichknüpfen und der Landwirtschaft; in erster Linie bauen sie Reis an.

Im Jahr 1998 überschrieb Mr. Abdullah Ansari CARE & FAIR Indien ein Grundstück für einen Schul-Neubau. 1999 war Baubeginn. Am 21. August 2000 öffnete die Haji Saheb Ali School die Pforten für 400 Kinder.

Seit vielen Jahren wurde die Schule durch den englischen Teppichimporteur Hill & Co. Rugs gesponsert, der für alle laufenden Kosten aufkam. Hill & Co. haben außerdem den Anbau zweier Mehrzweckräume finanziert, um die das Schulgebäude 2010 ergänzt wurde. Hier sind die Schulcomputer und ein Labor für die naturwissenschaftlichen Fächer untergebracht.

Zwei Jahre später, 2012, gelang der Schule ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Eigenständigkeit: Wiederum auf Anregung von Hill & Co. wurden auf dem Schuldach Solaranlagen installiert. Die Anlagen versorgen die gesamte Schule einschließlich des Computerraums mit Strom und machen die bisherigen lärmenden Generatoren überflüssig.

Die Haji Saheb Ali School und das Lehrerteam werden von der Behörde für Erziehung und Bildung des Bundesstaates Uttar Pradesh (U. P. Basic Siksha Parishad) offiziell anerkannt. Auch die örtliche Gesundheitsbehörde hat die Schule auf ihre hygienischen Standards geprüft.

In 2010 konnte CARE & FAIR sein viertes Women Empowerment Program (WEP) dieser Schule aufbauen und durchführen.

Schüler/in ± 313
Lehrer/in ± 10
Personal ± 5
Erwachsenenausbildung ± 32
Lehrer/in ± 1
Personal ± 1

I / 08 - Linie Design School

Chaksikhari, Gyanpur/Bhadohi

Mitten im indischen Teppichgürtel liegt das kleine Dorf Chaksikhari, das CARE & FAIR 1997 ein Grundstück zur Verfügung stellte – für den Neubau einer Grundschule.
Dann ging alles ganz schnell: Der erste Bauabschnitt wurde im September 1998 fertiggestellt; im selben Monat noch begann der Schulunterricht mit 140 Kindern.
Nur anderthalb Jahre später, nach einem weiteren Ausbau, nahmen hier bereits 340 Kinder am Unterricht teil. Im zweiten Bauabschnitt (Fertigstellung Ende 1999) erhielt die Schule auch einen großen Spielplatz.

In dieser Schule konnte CARE & FAIR sein drittes Women Empowerment Program (WEP) aufbauen und durchführen. Dass seit 1998 Hunderte von Kindern in Chaksikhari zuverlässig unterrichtet werden, verdanken wir mehreren Unternehmen. Unter den Sponsoren, die Klassen und Lehrer finanziell unterstützt haben, befinden sich: Rutz GmbH (Reilingen / D), Hassler AG (Aarau / CH), Einrichtungshaus Neubert (Würzburg / D), Gottfried Hessling (Osnabrück / D) sowie BZ.Bildung-Beratung-Innovation (Leipzig / D).

2007 musste die Schule von Grund auf renoviert werden. Seit Mitte 2008 sponsert die dänische Teppichimportfirma Linie Design A / S aus Lynge / Kopenhagen das Projekt und trägt alle laufenden Kosten – gemeinsam mit ihren indischen Lieferanten.

Schüler/in ± 347
Lehrer/in ± 10
Personal ± 6
Erwachsenenausbildung ± 36
Lehrer/in ± 2
Personal ± 1

I / 10 - Volker Heinrich Tagesklinik

Bhadohi

Das Grundstück, auf dem die Tagesklinik steht, stellte uns CARE & FAIR-Vorstandsmitglied und Stiftungsmitbegründer Mr. A. C. Baranwal 1997 zur Verfügung. In direkter Folge wurde der Neubau geplant und im März 1999 fertiggestellt.

Die Klinik war zunächst unter dem Namen „Chitani Talab Medical Dispensary“ bekannt. Im Oktober 2007 wurde sie umbenannt und erhielt damit ihren heutigen Namen: „CARE & FAIR Volker Heinrich Medical Dispensary“.

Die Volker Heinrich Medical Dispensary leistet seit 15 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Menschen in Bhadohi und wurde von Anfang an hervorragend angenommen: Bereits im ersten Jahr, 1999, wurden hier 60.000 Patienten versorgt.

Die Klinik bietet medizinische Hilfe in zwei Bereichen an: Allopathie (Schulmedizin) und Homöopathie. Neben allgemeinmedizinischen Anliegen behandelt die Einrichtung speziell Tuberkulosepatienten. Außerdem hat die Klinik eine Gynäkologin verpflichtet, um den Anforderungen der weiblichen Patienten gerecht zu werden.

„Jeder fünfte Patient, der an Tuberkulose stirbt, kommt aus Indien“, schreibt das Deutsche Ärzteblatt 2013. Dabei ist diese schwere Krankheit heilbar. Umso wichtiger ist es, die Früherkennung zu stärken und die Krankheit schnellstmöglich zu behandeln. Denn: Jeder nicht behandelte Erkrankte ist ansteckend.

Hier und in anderen Bereichen der Gesundheitsversorgung ist die Volker Heinrich Medical Dispensary in Bhadohi aktiv. Seit dem Jahr 2000 wird hier verstärkt Medizin gegen TBC ausgegeben. Seit 2007 hat die Klinik sogar ihr eigenes Labor, in dem Blut- und andere Untersuchungen schnellstmöglich durchgeführt werden können. Und 2009 erhielt das Krankenhaus vom Gesundheitsministerium des Bundesstaates Uttar Pradesh die Zulassung, das DOT-Programm für Tuberkulosepatienten durchzuführen. DOT steht für Directly Observed Treatment – das bedeutet, dass Tuberkulose-Patienten während der langwierigen Therapie kontinuierlich von medizinischen Fachkräften begleitet werden.
Die DOT-Therapie ist die von der Weltgesundheitsorgansiation WHO empfohlene Behandlungsmethode.
Vom dritten Quartal 2013 an zahlt der US-amerikanische Teppichanbieter Nourison (New Jersey) zunächst für fünf Jahre alle laufenden Kosten. Die Firma ICE MARCJANSSEN, Niederlande, übernahm die Patenschaft im Oktober 2018.

Patienten / Jahr ± 52.500
Ärzte ± 3
Personal ± 8

I / 12 - Barakat School

Samhai, Laxmanpati/Bhadohi

Ein Rückblick ins Jahr 1997: In der nordindischen Ortschaft Samhai steht eine kleine Schule, die zu diesem Zeitpunkt noch Grameen School heißt. Sie verfügt über nur drei Unterrichtsräume. Fünf Lehrerinnen und Lehrer unterrichten hier eine stolze Zahl von 450 Schülerinnen und Schülern; betrieben wird die Schule von einem freiwilligen Dorfkomitee. Engagement und der Wille zum Lernen sind vorhanden, gleichzeitig gibt es viel Handlungsbedarf: Das undichte Dach der Schule hält den zum Teil schweren Regenfällen nicht stand, dazu fehlt es an Unterrichtsmaterial und Schuluniformen. Ganz zu schweigen davon, dass sich viele Eltern das geforderte Schulgeld nicht leisten können. Unterricht findet hier nur sehr unregelmäßig statt.

In diesem Zustand übernimmt CARE & FAIR 1997 die Schule. Das baufällige Haus bekommt einen neuen Anstrich, ein regendichtes Dach sowie Mobiliar. Schüler und Lehrer erhalten dringend benötigtes Unterrichtsmaterial. So kann es erst mal weitergehen, aber nicht auf Dauer. Ein neues Schulgebäude muss her – eines, in dem alle 450 Kinder angemessen unterrichtet werden können. Das Grundstück für den Neubau bekommt CARE & FAIR im Jahr 2000 von der Dorfgemeinschaft geschenkt: Es liegt direkt neben dem alten Schulgebäude. Noch im selben Jahr wird bereits der Grundstein gelegt.

Über 10 Unterrichtsräume soll das neue Schulgebäude verfügen; für seinen Bau sind rund EUR 75.000 eingeplant. Als es zu finanziellen Engpässen kommt, holt CARE & FAIR die amerikanische Wohltätigkeitsorganisation Barakat Inc. mit ins Boot. Barakat Inc. unterhält Schul-, Gesundheits- und Umweltprojekte in Schwellenländern, führt sie weiter und bringt sie zu Ende.
In den folgenden sechs Jahren trägt Barakat Inc. alle laufenden Kosten sowie die Lehrergehälter der Schule. Aus der Grameen School wird die Barakat School.
Als Barakat Inc. sich wieder eigenen Projekten zuwendet, trägt CARE & FAIR das Projekt vorübergehend selbst – bis Juni 2010 ein neuer Sponsor für die laufenden Kosten gefunden ist: das kanadische Unternehmen ELTE.

Das alte Schulgebäude bleibt nicht ungenutzt. Im September 2002 startet CARE & FAIR hier das zweite Women Empowerment Programme (WEP II).

Schüler/in ± 340
Lehrer/in ± 10
Personal ± 5
Erwachsenenausbildung ± 30
Lehrer/in ± 2
Personal ± 1

I / 15 - Semuhi School

Semuhi-Jaunpur / Bhadohi

In der Gegend um das Dorf Semuhi gab es um die Jahrtausendwende zwar eine Dorfschule, aber sie war baufällig und viel zu klein. Also musste ein Neubau her.
Ein indisches CARE & FAIR-Mitglied schenkte uns 1999 ein Grundstück in Semuhi, Jaunpur. Zwei Jahre später, im Oktober 2001, wurde die neue Schule eingeweiht. Anfang 2002 wurden hier 280 Kinder von acht Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Im Januar 2006 übernahm die Indien Stiftung der Teppichimporteure Frank und Marianne Kochmann (Wallenhorst / D) das Sponsoring. Die Stiftung trägt seitdem nicht nur die laufenden Kosten, sondern hat hier bereits einige Neuerungen finanziert: die Pflasterung des Schulhofes zum Beispiel und die Einrichtung eines Computerraumes. Zur Schule gehört auch ein kleines Stück Land, auf dem die Kinder im Rahmen des Unterrichtes Gemüse anbauen. Seit Mitte 2016 fördert das deutsche Unternehmen miinu GmbH, mit Sitz in Bochum, dieses Projekt und zahlt alle laufenden Kosten.
Wie in den anderen CARE & FAIR-eigenen Schulen wird hier ebenfalls das Women Empowerment Program (WEP) angeboten.

Schulkinder s ± 321
Lehrer/innen ± 11
Personal ± 5
Erwachsenenausbildung ± 33
Lehrer/innen ± 1
Personal ± 1

I / 17 - Amita School

Sultanapur/Bhadohi

Vom „Open-Air-Unterricht“ zum modernen Schulgebäude mit PC-Arbeitsplätzen: Die Amita School hat eine beachtliche Entwicklung hinter sich. Noch vor rund 20 Jahre lernten die Schülerinnen und Schüler hier unter freiem Himmel. CARE & FAIR wurde gebeten, das Projekt zu sponsern, und übernahm 1998 die Schule. Ohne Klassenräume, ohne Pausenhof, ohne Schulgebäude. Das sollte sich bald ändern: Ein Jahr später erhielt CARE & FAIR ein Grundstück und begann dort mit den Bauarbeiten. Im Februar 2001 war es schließlich so weit: Acht Klassen mit 310 Kindern konnten die fertige Schule beziehen. Die Amita School liegt in einem Einzugsgebiet von sieben Dörfern mit insgesamt ca. 18.000 Einwohnern.

Im Jahr 2000 wurde hier der amerikanische Importeursverein ORIA als Sponsor aktiv. ORIA unterstützte 48 Schulkinder, die zunächst in zwei gesonderten Klassenräumen unterrichtet und zwei Jahre später in die Amita School integriert wurden. Von 2006 bis 2009 trug ORIA die gesamten laufenden Kosten der Schule. Computerkurse gibt es hier seit 2009. In den Sommerferien wurden acht PC-Arbeitsplätze installiert, an denen die Kinder der Klassen 6 bis 8 regelmäßig Unterricht erhalten.

Gleichzeitig übernahm ein langjähriges CARE & FAIR – Mitglied das Sponsoring der Schule und zahlt seitdem alle laufenden Kosten: Nanimarquina, spanischer Designteppichhersteller aus Barcelona.

Die Amita School und ihr Lehrerteam werden von der Behörde für Erziehung und Bildung des Bundesstaates Uttar Pradesh (U. P. Basic Siksha Parishad) offiziell anerkannt. Auch die örtliche Gesundheitsbehörde hat die Schule auf ihre hygienischen Standards geprüft. Das stärkt das Vertrauen der Dorfbewohner in den Unterricht und motiviert sie gleichzeitig, an den staatlichen Immunisierungsprogrammen teilzunehmen, die hier durchgeführt werden.

An der Schule lernen seit 2001 nicht nur Schulkinder, sondern auch deren Mütter und ältere Schwestern: Im Rahmen des ersten Woman Empowerment Programme (WEP I) bekommen die Frauen Gelegenheit, sich Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen anzueignen. Daneben gibt es Kurse im Nähen und Sticken.

Schüler/in ± 342
Lehrer/in ± 11
Personal ± 6
Erwachsenenausbildung ± 31
Lehrer/in ± 2
Personal ± 1

I / 23 - carpetXL School

Garauli, Aurai/Dist. Sant Ravidas Nagar/Bhadohi

Oft übernimmt CARE & FAIR bestehende Einrichtungen, baut sie um und auf. Aber manchmal entsteht auch etwas von Grund auf Neues. 2008 zum Beispiel, als die deutschen Verleger Michael und Tim Steinert vom Hamburger SN-Fachpresseverlag auf CARE & FAIR zukamen, um ein Projekt zu sponsern. Da wir zu dem Zeitpunkt kein bestehendes Projekt anbieten konnten und es in den Knüpfgebieten noch längst nicht genug Schulen gab. Beschlossen wir kurzerhand, eine neue zu bauen. Michael und Tim Steinert sicherten zu die Baukosten zu übernehmen und zunächst für fünf Jahre die laufenden Kosten zu tragen.

Gesagt, geplant, getan: Mr. Hirdaynarain und Mr. Chandrakeshwar Tiwari, zwei Brüder eines CARE & FAIR-Schulleiters, überschrieben uns für das Bauvorhaben ein Grundstück in Garauli. Der perfekte Standort, denn in dem Einzugsgebiet mit seinen rund 30.000 Einwohnern fehlte bisher eine Schule. Noch im Oktober 2008 wurde der Grundstein gelegt. Im März 2010 wurde die carpetXL School offiziell eingeweiht.

Bereits im Juli 2010 sind alle acht Klassen mit Schülern besetzt. Von Anfang an auf dem Lehrplan: regelmäßiger Computerunterricht für die Kinder der Klassen 6 bis 8. Dafür stehen acht PC-Arbeitsplätze zur Verfügung.

Die Schule und das Lehrerteam werden zurzeit von der Behörde für Erziehung und Bildung des Bundesstaates Uttar Pradesh (U. P. Basic Siksha Parishad) sowie von der örtlichen Gesundheitsbehörde geprüft. Eine offizielle Anerkennung durch beide Behörden soll das Vertrauen der Dorfbewohner in den Unterricht stärken und sie motivieren, an den staatlichen Immunisierungsprogrammen teilzunehmen, die hier durchgeführt werden.

Ein Women Empowerment Program (WEP) ist ebenfalls vom ersten Tag an Bestandteil des Schulangebots.

Schüler/in ± 348
Lehrer/in ± 10
Personal ± 5
Erwachsenenausbildung ± 32
Lehrer/in ± 2
Personal ± 1

I / 24 - CARE & FAIR Girls High School

Chaksikhari, Gyanpur / Bhadohi

Unsere neuste Schule, ein echtes Pionierprojekt, entstand ab 2012 in Chaksikhari: Direkt neben der Linie Design School (siehe Seite 28) wurde eine weiterführende Schule für Mädchen gebaut – die erste ihrer Art unter den CARE & FAIR-Einrichtungen.

Auf die Initiative unseres englischen Mitglieds Hill & Co. Rugs hin verhandelte die CARE & FAIR-Geschäftsstelle in Indien mit der englischen John Lewis Foundation über die Gründung und den Bau einer High School für Mädchen. Bald konnten wir uns ein Grundstück in Chaksikhari sichern.

Im November 2012 legten Ms. Paula Nickolds und Mr. Sean Allam von der John Lewis Foundation den Grundstein. Am 3. Juli 2014 wurde die Schule eingeweiht, rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres. Mädchen, die im Mai 2014 die Grundschule abgeschlossen haben, können also im Anschluss auf die neue weiterführende Schule wechseln – als erster Jahrgang.

Schüler/in ± 161
Lehrer/in ± 10
Personal ± 5

I / 25 - Haji -Saheb Ali Girls High School

Khanapur, Jangiganj / Bhadohi

Seit vielen Jahren wurde die Haji Saheb Ali School  durch den englischen Teppichimporteur Hill & Co. Rugs gesponsert, der für alle laufenden Kosten aufkam. Hill & Co. hat außerdem den Anbau zweier Mehrzweckräume finanziert, um die das Schulgebäude 2010 ergänzt wurde.

Diesen Räume wurden ursprünglich als Computerraum und für Naturwissenschaften genutzt.

Jahre später hatte CARE & FAIR  die Idee, dort eine weiter weiterführende Schule unterzubringen.
Somit wurde dieses Projekt durch unser Vorstandsmitglied, Frau Paveen Job initiert.

2017 konnte CARE & FAIR die Firma Christopfer Farr, UK für diese Projekt begeistern. Christopfer Farr erklärte sich bereit dieses Projekt zu unterstützen und zu finanzieren.
Am 17. August startete die zweite Girls High School .
Bis heute zahlt Christopfer Farr, UK die laufenden Kosten dieser Schule.

 

Schüler/in ± 48
Lehrer/in ± 6
Personal ± 0

01 / I – Women Empowerment Program

In den Dörfern des nordindischen „Teppichgürtels“ im Bundesstaat Uttar Pradesh leben viele Frauen, die weder lesen noch schreiben gelernt haben. Umso schwerer ist es für sie, ihren eigenen Teil zum Haushaltseinkommen beizutragen oder am politischen Tagesgeschehen teilzuhaben.

CARE & FAIR will diese Frauen befähigen, größeren Einfluss auf ihr Leben zu nehmen. Im November 2001 haben wir daher unser erstes Women Empowerment Programm (WEP) ins Leben gerufen und als ersten Standort eine unserer eigenen Schulen ausgewählt: die Amita School, die gerade ein neues, großes Schulgebäude erhalten hatte.

Unserem Pilotprojekt an der Amita School sollten noch zahlreiche Women Empowerment Programmes an weiteren CARE & FAIR-Schulen folgen – für die Mütter und älteren Schwestern unserer Schulkinder.
Im Rahmen dieser Programme, welche von Lehrerinnen geleitet werden, haben Frauen die Möglichkeit, sich Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben, Rechnen und über Hygiene anzueignen.

Darüber hinaus können sie hier auch Nähen und Sticken lernen: Fertigkeiten, die sie in die Lage versetzen, Kleidungsstücke selbst herzustellen, zu verkaufen und damit zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen. Wissen und Unabhängigkeit – zwei wichtige Faktoren, die die Stellung der Frauen in den Dorfgemeinschaften und letztlich in der Gesellschaft entscheidend aufwerten.

Anfangs stießen wir mit unseren WEPs noch auf Widerstände. Viele Männer hatten Schwierigkeiten damit das Engagement ihrer Frauen und Töchter zu akzeptieren; Neuerungen erfordern oft Geduld. Die hat sich in diesem Fall sehr gelohnt: Heute bieten wir an sechs unserer Schulen WEPs an, die von den Frauen in den Dorfgemeinschaften sehr gut angenommen werden. So gut, dass wir inzwischen Wartelisten für die begehrten WEP-Plätze führen.

Jede Frau bekommt im Anschluss an den Nähkurs die Möglichkeit, gegen einen geringen Leasing-Beitrag, eine Nähmaschine mit nach Hause zu nehmen. Die ersten Nähaufträge erhält sie von CARE & FAIR: Gegen ein Entgelt kann sie die an den Schulen dringend benötigten Schuluniformen anfertigen. Natürlich haben die Frauen auch die Möglichkeit, eigene Kleidung zu nähen, für die Nachbarn Handarbeiten auszuführen oder ihre Arbeiten auf dem Markt zu verkaufen: eine gute Gelegenheit, zum Familienunterhalt beizutragen.

Frauen ± 194
Lehrerinnen ± 10
Personal ± 6